Bad Vigaun erneuert seine Einhausungs-Forderung

Veröffentlichungsdatum05.07.2010Lesedauer3 Minuten
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Einhausung der A 10 in Eben eröffnet:
Bad Vigaun erneuert seine Einhausungs-Forderung
 
„Wir freuen uns mit den Anrainern der Tauernautobahn in Eben, wir halten aber unsere Forderung nach einer Einhausung Bad Vigaun voll und ganz aufrecht!“ betonte eine Bad Vigauner Delegation unter Führung von Vizebürgermeister Alexander Sartori bei einem Lokalaugenschein am Tag der Eröffnung der Einhausung Eben.
 
Schon vor knapp zwei Jahren hatten Bürgermeister Raimund Egger und Gemeinderat Michael Neureiter den damaligen Verkehrsminister Werner Faymann mit der Einhausungsforderung konfrontiert und sich beschwert, dass die Forderung nicht einmal beantwortet wurde.
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Die Konfrontation mit dem Verkehrsminister vor dem Salzburger Hauptbahnhof im September 2008: v.l. Gemeinderat Michael Neureiter, Verkehrsminister Werner Faymann und Bürgermeister Raimund Egger
 
Im Mai 2009 gab es dann seitens der ASFINAG ein erstes Signal, als sie eine erste Überlegung für eine Einhausung Bad Vigaun in einer Länge von nicht ganz 500 Metern anstellte.
 
Bad Vigaun steht auch nach Fertigstellung der Generalerneuerung in seinem Gemeindegebiet, die in Teilbereichen wesentliche Verbesserungen brachte, zur Festlegung der Gemeindevertretung aus 2009:
„...4. Die Gemeindevertretung drängt die Verantwortlichen der ASFINAG ebenso wie die Zuständigen in der Landes- und Bundespolitik zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der einstimmigen Forderung der Gemeindevertretung nach einer mittelfristigen Realisierung einer Einhausung des gesamten Bad Vigauner Abschnitts der A 10 und verlangt von den ASFINAG-Vorständen DI Schedl und Dr. Schierhackl sowie von Landesrat Blachfellner und Bundesminister Faymann die Bereitschaft zur Teilnahme an einem Einhausungs-Gipfelgespräch...“
 
„Bei der Eröffnung der Einhausung Eben betonte DI Brandtner von der ASFINAG: ‚Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung gegenüber den Anrainern nach geltenden Standards und Regeln.‘ Und Landesrat Walter Blachfellner betonte bei demselben Anlass, die Belastung der Anrainer werde als Beurteilungsgrundlage herangezogen. Wir fordern diese Verantwortung gegenüber den Anrainern auch für Bad Vigaun ein und erwarten, dass auch bei uns die Anrainerbelastung die Beurteilungsgrundlage wird!“ betonten beim Lokalaugenschein in Eben mit Vizebürgermeister Sartori und Gemeinderat Neureiter auch die Gemeindevertreter Günther Hopfgartner und Hubert Lamprecht. 
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Im Bild: Die Bad Vigauner Delegation vor der Einhausung Eben: v.l. Vizebürgermeister Alexander Sartori, Gemeindevertreter Günther Hopfgartner, Gemeindevertreter Hubert Lamprecht und Gemeinderat Michael Neureiter.
 
Sie erinnern an die aktuellste Verkehrsprognose, die 2007 vom Land in Auftrag gegeben wurde: "Die ‚Straßenverkehrsvorschau 2015 auf Autobahnen und Landesstraßen in Salzburg‘ weist für 2005 für den Abschnitt Hallein-Kuchl einen jährlichen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 44.000 Fahrzeugen aus, für die Scheitelstrecke einen von 14.000 KFZ, also einem Drittel. Und 2015 sollen es in Bad Vigaun 64.000 und auf der Scheitelstrecke 23.000 Kraftfahrzeuge sein: Das Verhältnis von 3:1  bleibt also bestehen, wir haben jetzt und in Zukunft das dreifache Verkehrsaufkommen! Für uns ist das Grund genug, die mittelfristige Einhausung neuerdings und vehement zu fordern!“ (Die Prognose gibt’s auf der Homepage des Landes Salzburg: http://www.salzburg.gv.at/prognose_2015_gesamtdokument_internet.pdf )
 
Die Gemeinde Bad Vigaun gehört landesweit zu den am meisten von einer Autobahn beeinträchtigten Gemeinden, sie ist die meistbelastete Gemeinde an der A 10. Das Dorf wird durch die Tauernautobahn direkt durchschnitten. Die Bevölkerung von Bad Vigaun hat seit der Errichtung der Tauernautobahn 1968 unter dieser extremen Exposition zu leiden, und zwar in allen Abschnitten des 2,2 km langen Teilstücks der A 10 in der Gemeinde. Durch die Entwicklung des Verkehrsaufkommens in den vergangenen Jahren und die Zunahme des PKW- und LKW-Aufkommens um jährlich ca. 3,5 Prozent ergibt sich ein enormer Handlungsbedarf für die Gemeinde und die Verantwortlichen der ASFINAG sowie die Landes- und Bundespolitik.
 
Die Gemeinde Bad Vigaun selbst hat in den vergangenen Jahrzehnten mehr als ihre Hausaufgaben gemacht: Sie hat enorme Aufwendungen für die Errichtung und Ergänzung von Lärmschutzmaßnahmen an der A 10 investiert und insgesamt etwa 650.000,- € aus Gemeindemitteln eingesetzt!