Römerbrücke

Veröffentlichungsdatum26.09.2008Lesedauer3 Minuten
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Bei der „Römerbrücke“ war „Gefahr im Verzug“:
 
Sanierung express erledigt,
die historische Brücke kann wieder normal genützt werden.
 
Drei gefährliche Bäume noch beseitigen!
 
 
Es war höchste Zeit, es war „Gefahr im Verzug“, und sie wurde express saniert! So kann die innerhalb der letzten Wochen durchgeführte Sanierung der „Römerbrücke“ über die Schlucht des Tauglbachs zwischen Bad Vigaun und Kuchl zusammengefasst werden.
 
Eine im Sommer 2008 durchgeführte Überprüfung durch den Sachverständigen Peter Resch (Abtenau) ergab, dass der Kalkmörtel sich in wichtigen Bereichen aufgelöst hatte und die Brückenköpfe beiderseits teilweise den Anschluss an den Felsen verloren hatten. Aus vielen Fugen wuchsen Pflanzen usw. Für die beiden Gemeinden Kuchl und Bad Vigaun, die Grenze verläuft mitten im Tauglbach, ergab sich dringender Handlungsbedarf, und sie handelten schnell:
 
Der Kuchler Gemeindeamtsleiter Johann Wallinger koordinierte die Aktion in Kontakt mit seinem Bad Vigauner Kollegen Michael Steinberger. Die Bürgermeister Andreas Wimmer und Raimund Egger entschieden die Kofinanzierung durch die beiden Gemeinden und erreichten eine Unterstützung aus dem Gemeindeausgleichsfonds. Die Kosten der Sanierung durch die Firma Franz Rosker (Bischofshofen) belaufen sich auf etwa 60.000,- €.
 
Damit werden die Gemeinden Bad Vigaun und Kuchl sowie der GAF jeweils etwa 20.000,- zur Sanierung der Brücke und ihres prächtigen 400 Jahre alten Mauerwerks beitragen. Die Gemeindevertretung von Bad Vigaun hat ihren Anteil am vorigen Donnerstag einstimmig beschlossen.
 
Drei gefährliche Bäume
 
Auf der Bad Vigauner Talseite der Römerbrücke stehen direkt an der Brücke drei Bäume, auf deren Gefährlichkeit beim Lokalaugenschein Hans Kaindl aufmerksam machte: Die Wurzeln gehen tief in den Brückenpfeiler, dessen Stabilität beim Weiterwachsen ebenso gefährdet ist wie bei einem Sturmereignis. Bürgermeister Raimund Egger sagte sofort zu, die zusätzlichen Kosten für die Beseitigung der drei Bäume seitens der Gemeinde Bad Vigaun zu übernehmen. Die Österreichischen Bundesforste sind als Grundeigentümer mit dieser Sicherungsmaßnahme einverstanden.
 
Die Sage von der „Teufelsbrücke“
 
Die „Römerbrücke“ wird im Volksmund auch „Teufelsbrücke“ genannt: Sie wurde 1613 anstelle einer vermutlich ebenfalls aus Stein gebauten Brücke errichtet, die 1585 einem Hochwasser zum Opfer fiel. Die Bezeichnung „Römerbrücke“ dürfte sich erst im 19. Jahrhundert eingebürgert haben, als der Verlauf der Römerstraße bekannter wurde. Die Bezeichnung „Teufelsbrücke“ kommt von einer Sage: Der Teufel sagte den Bau einer Brücke zu – gegen das Versprechen einer schwangeren Müllerin, ihm ihr Kind zu schenken, wenn die Brücke vor der Geburt fertig würde. Die Geburt erfolgte, bevor der Schlussstein eingefügt war. Der Teufel fühlte sich betrogen und verlangte das erste Lebewesen, das über die Brücke gehen würde. Darauf jagte die Müllerin eine Katze über die neue Brücke: Der Teufel packte sie und fuhr davon – und schleuderte den letzten Stein in die Schlucht. Dort unten liegt noch heute der „Teufelsstein“.
 
 Im Bild 080921_RömerbrückeBaustelle.jpg (Michael Steinberger) das Gerüst für die Sanierung, von dem aus in den letzten Wochen das Team der Baufirma Rosker die Arbeiten durchführte. Unter dem Brückengewölbe v.l. Bürgermeister Andreas Wimmer, Hans Kaindl, Sachverständiger Peter Resch, Amtsleiter Johann Wallinger, Baumeister Franz Rosker und Gemeindevertreter Michael Neureiter

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Das Bild 080921_RömerbrückeBäume.jpg (Michael Neureiter) zeigt die drei Bäume, deren Beseitigung für die Sicherheit der Römerbrücke entscheidend ist. Das ergab der Lokalaugenschein. Die Bäume müssen deshalb umgehend beseitigt werden.

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Im Bild 080921_RömerbrückeBürgermeister.jpg (Bernhard Strobl, SN) die gerade 395 Jahre alte Steinbrücke, vorne v.l. der Bad Vigauner Bürgermeister Raimund Egger und der Kuchler Bürgermeister Andreas Wimmer.
 
 
(Schluss)
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